Faschingsgesellschaft Velden e.V.

Schäfflertanz in Velden

Die Veldener Schäfflertradition


Der erste Schäfflertanz in Velden wurde bereits 1908 aufgeführt. Die Tatsache, dass die Veldener damals wie heute ein Jahr hinter dem allgemeinen Schäffler-Rhythmus tanzen, begründet sich darin, dass ein Veldener Student den Tanz in München sah und im folgenden Jahr unter der Regie des Arbeitervereins eine Schäfflertanzgruppe gründete.

Anfang des 20. Jahrhunderts gab es in Velden noch 6 Brauereien und das Schäfflerhandwerk stand in voller Blüte. Die Aufgabe des Schäfflers war es, die Bierfässer aus Eichenholz herzustellen und zu reparieren. Das Holz für die Dauben wurde gekocht oder gedämpft und dann mit Hilfe einer Maschine gebogen. Im Faßrumpf (Faßkörper ohne Böden) wurde ein Feuer entfacht, um dann die erwärmten Dauben mit Hilfe einer Seilwinde zusammenzuziehen. Der Boden und Deckel wurde in eine, an den Dauben befindliche Nut (genannt Komme oder Gargel) eingelegt. Zwischen den Daubenfugen und in der Kimme wurde Schilf eingefügt, das aufquoll und die Dichtigkeit des Fasses garantierte.

Bereits beim ersten Veldener Schäfflertanz 1908 standen einige Turner in der Gruppe und so übernahm 1929 schließlich der TSV die Aufführung des Schäfflertanzes. Die Schäfflerkostüme wurden dabei vertraglich vom Arbeiterverein an den Turnverein übergeben. Trotz der Wirren des Zweiten Weltkrieges fand 1939 unter den strengen Augen der NSDAP der Schäfflertanz statt. Im Nachkriegswinter 1949 erfüllte der Schäfflertanz aufs neue seinen Sinn. Während Deutschland in Schutt und Asche lag, fand sich eine mutige Gruppe aus den Reihen der Faschingsgesellschaft zusammen und lies mit Entschlossenheit und Idealismus die alte Tradition wieder aufleben. In den Jahren 1957, 1964, 1971, 1978, 1985, 1992, 1999, 2013 und zum 100-jährigen Jubiläum 2008 führten die "Veldener Narren" den Schäfflertanz in Velden auf.

(Quelle: Veldener Schäfflerzeitung, Faschingsgesellschaft Velden)

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